10 Jahre Mittwochscafe
In die Zeit der Demenzkampagne fiel das 10-jährige Bestehen der Betreuungsgruppe. Die Stadt Gerlingen war bei den ersten in Baden-Württemberg, die die „Verordnung über die Anerkennung der niedrigschwelligen Betreuungsangebote“ vom 11. Juni 2002 umsetzen wollte.
Über die furchtbare Bezeichnung sind damals viele Bürger gestolpert, weil sie unter dem Begriff „niedrigschwellig“ das Gegenteil von „hochwertig“ vermuteten. Gemeint war jedoch, ein Angebot für Menschen mit Demenz zu schaffen, an dem man ohne hohe Hürden teilnehmen konnte, also teilnehmen konnte ohne medizinische Voruntersuchung und ohne Eignungstest.
Der Sozialausschuss hat im Oktober 2010 bereits das Thema aufgegriffen. Alle Fraktionen haben sich für die Einrichtung einer Betreuungsgruppe ausgesprochen. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss hat am 15. Januar 2003 der Einrichtung der Gruppe zugestimmt.
Die konzeptionelle Vorarbeit hatten damals Frau Riethmüller vom Amt für Jugend, Familie und Senioren und Frau Sabine Hilbert von der Sozialstation geleistet.
Am 17. September 2003 hatte Gruppe ihre erste Zusammenkunft.
Die konzeptionelle Vorarbeit hatten damals Frau Riethmüller vom Amt für Jugend, Familie und Senioren und Frau Sabine Hilbert von der Sozialstation geleistet.
Am 17. September 2003 hatte Gruppe ihre erste Zusammenkunft.
Seither trägt die Gruppe die Bezeichnung „Mittwochscafe“, weil die Treffen mittwochs von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr in den Räumen des Bürgertreffs stattfinden.
Im ersten Jahr hatten sich nur sieben Gäste angemeldet, aufgrund des Gesundheitszustands sind jedoch nur zwischen 3 und 5 Personen tatsächlich anwesend. Zu dieser Zeit machte sich der Gemeinderat Gedanken, die Gruppe anders zu benennen, weil man vermutete, dass unter der Bezeichnung das Kaffeetrinken im Vordergrund stehe und die Fachlichkeit der Arbeit nicht gesehen wurde.
Im Jahr 2004 war die erwartete Teilnehmernehmerzahl von 10 Personen erreicht und der Begriff Mittwochscafé etabliert. Das Kaffeetrinken gehört selbstverständlich zum Ablauf des Nachmittags und die fachliche Kompetenz des Angebots wird nicht mehr bezweifelt. Seither ist die Gruppe allgemein anerkannt als gerontopsychiatrische Facheinrichtung, die sich durch einen Betreuungsschlüssel von bis zu 1:1 auszeichnet. Jeder demenziell erkrankte Gast hat seine persönliche Betreuungskraft. Die Betreuungskräfte sind ehrenamtlich tätig und verfügen über inzwischen über fundierte Kenntnisse im Umgang mit Demenz und haben „mehrjährige“ Praxiserfahrung.
Denn das besondere am Jubiläumstag war, dass der Bürgermeister Georg Brenner Ehrenamtliche begrüßen konnte, die seit dem ersten Tag dabei waren:
- Frau Annelehn Seifert
- Frau Annette Clostermann
- Frau Gisela Fandrey
- Frau Edith Welcker
Die Helferinnen und Helfer haben in 10 Jahren viele Schicksale begleitet und Gerlinger Bürger durch eine schwierige Phase der Krankheit geführt, in der sie wahrnehmen, dass ihre Kompetenzen schwinden. Die Helferinnen und Helfer haben Angehörige begleitet und versucht, an einem halben Tag in der Woche etwas Normalität für die Familienangehörigen herzustellen.
Das ist eine anstrengende Arbeit, die nur mit großem Einfühlungsvermögen, Geduld und Engagement zu leisten ist. Dafür gebührt besonderer Dank.